
Wenn im Rathaus nicht das Klappern von Stempeln, sondern das Klatschen von Kameradinnen und Kameraden zu hören ist, dann ist was Besonderes los. Und genau das war am Freitag, dem 26. Juli, der Fall: Die Stadt Enger hat ihren neuen Feuerwehrchef – pardon: Stadtbrandinspektor – offiziell ins Amt eingeführt. Arndt Höpker heißt der Mann an der Spitze, begleitet von seinen beiden neuen Stellvertretern Heiko Janßen und Dr. Jean Marc Orth.
Es war ein feierlicher Akt, wie er im kommunalen Ehrenamtslehrbuch steht. Mit Urkunde vom Bürgermeister, lobenden Worten und einem Hauch Gänsehaut. Denn: Die drei führen nicht nur irgendein Team – sie stehen an der Spitze einer Truppe, die mitten in der Nacht aufspringt, wenn irgendwo ein Pieper schreit.
Ein Feuerwehrleben in Rot und Ehrenamt
Arndt Höpker gehört zur Feuerwehr wie der Schlauch zum Hydranten. Seit 1992 dabei, damals Gründungsmitglied der Jugendfeuerwehr, mit Löschwasser quasi groß geworden. 2008 wurde er Löschzugführer, 2015 stellvertretender Wehrführer – und nun: ganz oben angekommen. Als er die Urkunde in Händen hielt, sagte er: „Danke für das Vertrauen. Wir wollen neue Wege gehen.“
Zwei Stellvertreter an seiner Seite
An seiner Seite: zwei echte Teamplayer. Heiko Janßen, ebenfalls Gründungsmitglied der Jugendfeuerwehr, kennt Höpker nicht nur vom Funkgerät, sondern gefühlt seit der ersten Helmprobe. Zusammen in die Feuerwehr, zusammen in die Verantwortung – mehr „Feuerwehrfamilie“ geht kaum.
Dr. Jean Marc Orth, der zweite im Bunde, bringt eine ordentliche Portion Erfahrung aus Bielefeld mit. Seit 1988 in Theesen aktiv, wechselte er 2021 zur Feuerwehr Enger – und ist seit diesem Jahr Leiter eines Löschzugs. Oder, wie es jemand im Flur vor der dem Ratsaal flüsterte: „Der Mann weiß, was er tut.“
Bürgermeister Thomas Meyer fand in seiner Rede klare Worte: „Ohne Ehrenamt kein Brandschutz.“ Und auch wenn es ein Satz ist, der schnell mal auf Bannern landet – hier saß er. Denn wer in Enger nachts den Alarm hört, weiß, dass hinter dem Martinshorn echte Menschen stehen.
Mit der neuen Führung bis 2031 ist die Feuerwehr Enger gut gerüstet für die Zukunft. Und falls sich jemand fragt, wie es sich anfühlt, wenn jahrzehntelange Leidenschaft plötzlich in einer Urkunde gipfelt – man hätte nur in die Gesichter an diesem Abend blicken müssen. Zwischen Schulterklopfern, Glückwünschen und einem leisen Stolz in der Luft stand eines fest: Diese Feuerwehr hat nicht nur Helme, sie hat Herz. Und das brennt – für Enger.
Von Jana Göb