Straße an Grundschule Enger-Mitte bleibt weiterhin für Elterntaxis gesperrt

Der Ausschuss für öffentliche Sicherheit, Ordnung und Soziales zog in seiner Sitzung am Donnerstag (8. Mai) eine erste Bilanz und sprach sich für eine Fortsetzung der Maßnahme aus. Seit der Einführung des Verkehrsversuchs wurden temporäre Einfahrverbote während der Elterntaxi-Stoßzeiten in der Poststraße in Enger durchgesetzt. (Foto: Jana Göb)

Es ist ein Thema, das Enger beschäftigt: die Schulwegsicherheit an der Grundschule Enger-Mitte. Seit Beginn dieses Jahres läuft der Verkehrsversuch auf der Poststraße, und die Bilanz nach den ersten Monaten fällt positiv aus. Grund genug, das Projekt um weitere sechs Monate zu verlängern. Doch wie so oft, wenn es um Verkehrsmaßnahmen geht, gibt es auch kritische Stimmen.

Was ist passiert? Seit den Weihnachtsferien gelten in der Poststraße temporäre Einfahrverbote zu den Stoßzeiten, in denen viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen. Ziel dieser Maßnahme: Weniger Chaos auf den Straßen, mehr Sicherheit für die Schüler. Dafür wurde eine spezielle Beschilderung angebracht, und Anwohner sowie Schulpersonal erhielten Ausnahmegenehmigungen, um während der gesperrten Zeiten weiter in die Straße fahren zu können.

Die ersten Ergebnisse des Versuchs zeigen: Es wird ruhiger. Der Verkehr rund um die Schule hat sich spürbar reduziert, die Schüler können sicherer den Schulweg antreten. Das kam nicht nur bei den Eltern gut an. Auch die Lehrkräfte und die Schülerschaft selbst berichten von einem entspannteren Umfeld. Klingt nach einem Erfolg – oder?

Politiker ziehen eine positive Bilanz
„Erfolg auf ganzer Linie“, meint Philip Kleineberg von der CDU. Anfangs war er noch skeptisch, aber jetzt zeigt er sich überzeugt: „Die Beharrlichkeit hat sich ausgezahlt, und die Verwaltung hat wirklich gute Lösungen gefunden. Die angepassten Zeiten haben dazu beigetragen, dass die Maßnahme noch besser funktioniert.“ Ein klares „Ja“ zur Verlängerung des Versuchs, das auch die SPD mittrug. Guido Libuda von der SPD sieht ebenfalls positive Auswirkungen: „Lehrer und Schüler sind entspannter.“ Die Grünen freuen sich ebenfalls über die Fortschritte und fordern eine Fortführung: „Das ist eine gute Geschichte, die wir weiterschreiben sollten“, heißt es aus dieser Ecke.

Doch es gibt auch Widerstand
Natürlich gibt es auch kritische Stimmen. Norbert Busch von der FDP stellt die Frage, ob der Aufwand wirklich gerechtfertigt ist. „Wir haben viel Bürokratie aufgebaut, mit Ausweisen und Verwaltungskosten. Am Ende sind es nur 20 bis 25 Autos, die morgens in die Poststraße fahren – die dann einfach auf die Windfeldstraße ausweichen. Die Situation hat sich insgesamt entspannt, aber war der Aufwand wirklich nötig?“

Trotz dieser Einwände votierte der Ausschuss mehrheitlich für die Fortsetzung des Versuchs. Die Verwaltung wird nun weiterhin beobachten, wie sich die Situation entwickelt, und am Ende des sechsmonatigen Verlängerungszeitraums erneut berichten.

Was kommt nun?
Ob der Versuch irgendwann dauerhaft wird, hängt von den nächsten Monaten ab. Sollten die Ergebnisse weiterhin positiv ausfallen, wird über eine dauerhafte Lösung nachgedacht – und möglicherweise auch über die Einführung eines vollständigen Teilsperrungsverfahrens, das rechtlich bindend ist. Aber eines ist sicher: Der Versuch hat Enger gezeigt, wie wichtig es ist, die Sicherheit unserer Kinder auf den Schulwegen zu priorisieren. Und auch, dass nicht immer alle Wege – zumindest im politischen Sinne – von allen gleich gut geheißen werden.

Die nächsten Monate bleiben spannend – für die Schüler, die Eltern und nicht zuletzt für die Politiker, die nun auf eine möglichst sichere und gut durchdachte Lösung hoffen.

Von Jana Göb