Maiwiesen-Picknick 2025: Enger picknickt im Sonnenschein

Es gibt Tage, die fühlen sich an wie Sommerpostkarten, nur ohne Filter. Sonntag, der 10. August 2025, war so einer: Strahlend blauer Himmel, eine sanfte Brise über dem satten Grün der Maiwiese und überall Picknickdecken, fröhliches Stimmengewirr und klirrende Gläser. Von 12 bis 15 Uhr verwandelte sich die Wiese wieder in das gemütlichste Wohnzimmer der Stadt – beim großen Maiwiesenpicknick, organisiert vom Stammtisch Barmeierplatz e.V. und der Widukindstadt Enger.

Was vor Jahren als kleines Treffen im Grünen begann, ist heute ein fester Sommerliebling im Engeraner Veranstaltungskalender. Und das Konzept ist so charmant wie unkompliziert: Wer mag, reserviert sich einen Tisch, dekoriert nach Herzenslust und bringt Essen mit. Alle anderen kommen einfach mit Picknickdecke, Lieblingssnack und guter Laune vorbei. Kein Eintritt, keine Hektik – dafür Kinderschminken, Boule, kalte Getränke und jede Menge Gelegenheit, bekannte Gesichter zu sehen oder neue kennenzulernen.

Tischträume zwischen Rosen und Flamingos
Die Kreativität der Gäste kennt keine Grenzen: Rosen aus dem eigenen Garten, Themen-Tische, Servietten mit sommerlichen Mustern – und dieses Jahr ein klarer Publikumsliebling: Der „Wie bei Oma“-Tisch. Decken im Retro-Look, Besteck wie aus der guten Stube, vergilbte Familienfotos, Katzenzungen als Dessert und mitten drauf eine alte Stehlampe, die bei jedem leichten Windstoß nostalgisch wippte. Genau dafür gab es von der Jury den ersten Platz – samt prall gefülltem Präsentkorb von Edeka Wehrmann.

Weitere Tisch-Highlights waren der „Black and White“ Tisch, bei dem sogar das Essen in den Mottofarben mitgebracht wurde – oder der Bienen-Tisch der Landfrauen, die passend zu ihrem Wildbienenprojekt an der Liesbergmühle dekoriert hatte.

Boule, Musik und Wasserspaß
Während Erwachsene entspannt plauderten oder sich beim Boule duellierten, tobten Kinder am Wasserspielplatz oder ließen sich bunt schminken. Musiker André Deininger zog mit seiner Gitarre von Tisch zu Tisch und sorgte für eine Mischung aus Straßenmusik-Charme und leichtem Festivalfeeling – ganz ohne Gedränge und Eintrittsbändchen.

„Es geht um Begegnung, nicht um Perfektion“
Daniela Dembert vom städtischen Kulturteam brachte den Geist des Picknicks auf den Punkt: „Auch spontan kamen wieder EngeranerInnen mit Picknickdecke improvisierten. Das ist ja gerade das Schöne – es geht um Begegnung, nicht um Perfektion.“

Und so endete der Nachmittag mit vollen Bäuchen, vielen Lächeln und dem leisen Gefühl, dass es genau diese Momente sind, die eine Stadt lebendig machen. Bis nächstes Jahr, Maiwiese – wir zählen schon die Tage.

Von Jana Göb