Kleidung, Kuchen, Kinderlachen – und 1.800 Euro für den guten Zweck

Über vier mal 450 Euro Spendensummer freuen sich Petra Imort (Karlsson e.V., von links), Svenja Heine, Christina Budde, Annette Motycka, Bianca Odparlik, Norbert Burmann (Herforder Kinderfont), Sandra Jürging und Guiseppe Bentivegna. (Foto: Jana Göb)

Es riecht nach Kaffee, irgendwo klimpert eine Kasse, und zwischen Tischen voller bunter Kinderjacken, Puzzles und Plüschtiere tauschen sich Mütter, Väter und Ehrenamtliche aus. Es ist wieder Basarzeit in Westerenger – genauer gesagt: Es war. Und wie jedes Mal ging es dabei um viel mehr als nur gut erhaltene Kleidung zum kleinen Preis.

Denn am Ende der zwei gut besuchten Märkte, die im Herbst und Winter im Gemeindehaus stattfanden, stand eine Zahl: 1.800 Euro. Hinter diesen 1.800 Euro stecken unzählige Stunden Ehrenamt, 80 Verkäuferinnen und Verkäufer, 350 Besucherinnen und Besucher – und 30 Frauen, die das alles mit viel Herzblut möglich machen.

Die Erlöse stammen wie gewohnt aus dem Kuchenverkauf – jeder VerkäuferIn bringt traditionell einen selbstgebackenen Kuchen mit – sowie aus einer zehnprozentigen Abgabe auf die Verkaufserlöse der AnbieterInnen.

„Die Herbst- und Winterkleidung hat in diesem Jahr besonders viele Menschen angezogen“, sagt Organisatorin Sandra Jürging. „Der Umsatz bei beiden Märkten – also auch beim Spielzeugbasar – ziemlich ähnlich. Und wir sind mehr als zufrieden.“ Zufrieden darf man auch sein, wenn man weiß, dass jeder Kuchen, der verkauft wurde, jeder Pulli, der ein neues Zuhause fand, am Ende hilft, dort zu unterstützen, wo Hilfe wirklich gebraucht wird.

4 x 450 Euro – viermal Hoffnung und Hilfe

Die Spenden – jeweils 450 Euro – wurden nun an vier Organisationen übergeben, die eines gemeinsam haben: Sie machen Dinge möglich, die ohne diese Spenden nicht möglich wären.

Da ist zum Beispiel der Karlsson e.V. aus Herford. Petra Imort und Christina Budde wissen genau, was es heißt, Kindern aus sozial benachteiligten Familien ein Stück Normalität zu schenken. „Mit diesem Geld können wir so vielen Kindern ermöglichen, schwimmen zu lernen“, erzählt Petra Imort. Aber das ist längst nicht alles. Der Verein unterstützt Familien, denen es nicht gut geht – viele davon alleinerziehend – mit Schulmaterial, Nachhilfe, einem Tag auf dem Bauernhof oder auch einfach mit einem erfüllten Weihnachtswunsch. „Wir stecken wirklich jeden Cent in die Kinder“, betont Christina Budde. Und das merkt man.

Auch in Bielefeld sitzt ein Verein, der mit Herz und Verstand hilft: Die Stiftung Solidarität, die den Herforder Kinderfonds gegründet hat. Norbert Burmann weiß, wo die staatliche Unterstützung oft aufhört – und füllt mit seiner Arbeit genau diese Lücken. „Wenn ein Kind keine Sportschuhe für den Unterricht hat oder kein Fahrrad für die Fahrradprüfung, dann helfen wir – unbürokratisch und schnell“, erklärt er. Möglich wird das durch ein starkes Netzwerk aus Schulsozialarbeiter:innen und Ehrenamtlichen, die ganz nah dran sind an den Familien.

Einen ganz anderen, aber ebenso wichtigen Ansatz verfolgt das Projekt Fruchtalarm. Dort wird jede Woche in Kinderkrebsstationen deutschlandweit gemixt, was das Zeug hält – fruchtige Cocktails, alkoholfrei, versteht sich. „Bei Chemotherapien ist es enorm wichtig, dass die Kinder genug trinken“, sagt Giuseppe Bentivegna vom Verein. „Und wir holen sie dabei raus aus dem Klinikalltag – auch wenn’s nur für einen Moment ist.“ Mit fröhlichen Farben, Musik und Bewegung wird aus einem Krankenhauszimmer kurzzeitig eine bunte Bar auf Rädern. Und genau das macht den Unterschied.

Ebenfalls unterstützt wird der Wünschewagen des ASB. Ein Projekt, das berührt – weil es Menschen in ihrer letzten Lebensphase noch einmal das schenkt, was ihnen am meisten bedeutet: einen letzten Ausflug ans Meer, ein Wiedersehen mit der Familie oder ein Besuch beim Lieblingsverein. Was für viele selbstverständlich klingt, ist für schwerstkranke Menschen oft unmöglich. Der Wünschewagen macht es dennoch möglich – begleitet von einem Team aus geschulten Ehrenamtlichen, medizinisch versorgt und liebevoll organisiert. Für die Fahrgäste und ihre Begleitung ist das Angebot kostenlos. Finanziert wird es ausschließlich durch Spenden.

Nächste Runde im März 2026

Der nächste Basar steht übrigens schon in den Startlöchern: Am 7. März 2026 geht es im Gemeindehaus Westerenger weiter – dann mit Frühlings- und Sommerkleidung.

Wer verkaufen, helfen oder einfach stöbern möchte, ist herzlich eingeladen. Denn in Westerenger zeigt sich immer wieder: Wenn viele ein kleines Stück geben, wird daraus Großes.

Von Jana Göb