Handwerk zum Staunen beim ersten Gerberei-Familienfest

Laden gemeinsam zum Gerbereifest ein: Stadtmarketingmanagerin Anja vor der Brügge-Schütte (von links), die Gerberei-Vorstandsmitglieder Winfried Flakowski und Karsten Glied, Kulturmanagerin Daniela Dembert und Widukind-Museumsleiter Olav Heinemann. (Foto: Jana Göb)

Was passiert eigentlich, wenn man in eine andere Zeit eintaucht? Am Sonntag, den 18. Mai, könnt ihr das in Enger ausprobieren! Von 11 bis 18 Uhr verwandelt sich das Gerbereifest am Gerbereimuseum im Hasenpatt in ein lebendiges Stück Geschichte – und zwar so, wie es früher mal war. Kein Museum zum Staunen von außen, sondern ein Fest, bei dem ihr selbst Hand anlegt.

Wer weiß schon, was ein Gerber eigentlich macht oder wie der Schmied von damals gearbeitet hat? Und wie wird aus einem Schafspelz eigentlich ein Pullover? Diese Fragen lassen sich nicht nur mit einem Blick auf alte Gegenstände beantworten – hier dürft ihr ausprobieren, was es heißt, mit den Händen zu arbeiten. Ob beim Filzen von Bällen oder beim Kordeln von Armbändern – das Gerbereifest bietet euch zahlreiche Stationen, an denen ihr kreativ werden könnt. Und für alle, die die Geschichte noch hautnaher erleben wollen, gibt’s spannende Reenactment-Darbietungen: Schaukämpfe, Tänze und jede Menge interessante Details aus der Vergangenheit, die von den Darstellern auf die Bühne gebracht werden.

„Wir möchten zeigen, wie das Handwerk damals war – mit allen Tricks und Kniffen“, erklärt Karsten Glied, Vorsitzender des Gerbereivereins. Besonders spannend wird der Blick in die sanierte Lohgerberei, den ältesten Teil des Museums. In naher Zukunft wird dieser Bereich eine völlig neue Ausstellung präsentieren, die uns zeigt, wie sich das Handwerk über die Jahre verändert hat.

Für Museumsleiter Olav Heinemann steht fest: „Geschichte wird dann spannend, wenn man sie erleben kann. Gerade für Kinder ist es wichtig, selbst aktiv zu werden, um zu begreifen, wie es früher war.“ Und ja, wer selbst einen Filzball macht oder im Skriptorium schreibt, merkt schnell, wie viel mehr das Wissen hängen bleibt.

Und weil Geschichte hungrig macht, sorgt die Cafeteria der Landfrauen Enger-Herford für den nötigen Energie-Kick. Dazu gibt’s draußen auf dem Gelände noch viele süße und herzhafte Leckereien – perfekt, um nach den vielen Eindrücken mal eine Pause einzulegen.

Das Gerbereifest ist also nicht nur ein Fest für Geschichtsliebhaber, sondern für alle, die Lust auf einen kreativen Tag haben.