Entrindet und ausgebuddelt – Spielplatz Vandalismus

Foto: Stadt Enger

Spielplatz an der Elisabeth-Selbert-Straße wird zum Schauplatz von Vandalismus – Stadt bittet um mehr Achtsamkeit

Ein sonniger Nachmittag auf dem Spielplatz. Kinderlachen, das Quietschen der Rutsche, das Klackern von Schaukelseilen im Wind. Und mittendrin: ein Baum, der dem nicht mehr lange standhalten wird. Die Rinde fehlt. Großflächig. Abgezogen wie die Schutzhaut einer Orange. Für den jungen Thujatrieb, den jüngsten von dreien, ist das das Ende.

„Wenn man einen Baum so stark entrindet, nimmt man ihm die Lebensgrundlage“, erklärt Kerstin Nollmann. Sie ist bei der Stadt Enger für die Spielplätze zuständig – und nicht zum ersten Mal mit mutwilliger Zerstörung konfrontiert. „Ohne seine Rinde ist der Baum schutzlos gegen Schädlinge und Pilzbefall. Eine kleinere Stelle hätten wir vielleicht versorgen können. Aber so bleibt nur die Fällung.“

Was wie ein Streich aussieht, ist in Wirklichkeit ein tiefer Einschnitt – buchstäblich und ökologisch. Denn auch junge Bäume auf Spielplätzen sind Teil des städtischen Grüns, spenden Schatten, binden CO₂ und machen Orte lebenswerter.

Foto: Stadt Enger

Und der Baum ist nicht das einzige Problem auf dem Spielplatz an der Elisabeth-Selbert-Straße. Immer wieder werden tiefe Löcher in den Rutschenhügel gegraben – zuletzt so tief, dass sogar das Fundament einer Rutsche freigelegt wurde. Auch hier schlägt Nollmann Alarm: „Das ist ein echtes Sicherheitsrisiko. Kinder toben unbefangen, rennen, klettern – wenn da jemand in ein Loch tritt, kann das böse enden.“

Die Stadt reagiert regelmäßig: Mitarbeiter des Bauhofs füllen die Kuhlen wieder auf. Immer und immer wieder. Warum jemand mit solcher Beharrlichkeit buddelt, bleibt rätselhaft. Zumal der Hügelboden stark verdichtet ist – einfaches Spielen scheint hier nicht das Motiv.

„Uns geht es nicht darum, jemanden an den Pranger zu stellen“, betont Nollmann. „Aber wir wollen sensibilisieren. Es ist wichtig, dass Kinder draußen spielen können – sicher und mit Respekt vor der Umgebung.“ Ein Appell, der nicht nur an Eltern geht, sondern an alle, die die Spielplätze nutzen – und erhalten wollen.