
Wer schon mal zwischen der Bielefelder Straße und der Ringstraße zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs war, kennt ihn: den Weg entlang des Bolldammbachs. Bisher eher funktional als charmant, mit einem Hauch „Abkürzung hinterm Jugendzentrum“. Doch genau das soll sich jetzt ändern.
In der Ratssitzung am 22. Mai 2025 wurde der Umbau der Wegeverbindung offiziell beschlossen. Der Plan: aus der stillen Strecke ein kleines Highlight im Stadtraum machen – mit Licht, Sport und besserer Verbindung. Möglich macht das eine ordentliche Fördersumme von über 878.000 Euro aus dem Städtebauförderprogramm. Noch mehr Geld könnte aus dem Bundesprogramm „Stadt und Land“ dazukommen – da ist der Antrag gerade in der Warteschleife.
Calisthenics trifft Kleinbahnromantik
Richtig spannend wird es an der alten Gleisanlage beim Kleinbahnmuseum. Der Verein „Kleinbahnmuseum Enger e.V.“ plant dort die Neuverlegung der historischen Schienen – nicht als Museumsstück, sondern tatsächlich befahrbar. Für FußgängerInnen und RadfahrerInnen wird es dann zwei neue Übergänge geben, die die Verbindung zwischen den Quartieren noch flüssiger machen sollen.
Und das ist erst der Anfang: Der neue Radweg wird drei Meter breit – genug Platz für Überholmanöver, E-Scooter, Kinderanhänger und Sonntagsradler. Einige ursprünglich geplante Elemente wie Sitzstufen am Bach oder ein Aufenthaltsbereich an der Ringstraße wurden gestrichen – so wurde das Projekt um rund 200.000 Euro günstiger.
Und weil Bewegung nicht nur auf Schienen Spaß macht, wird es auch einen Calisthenics-Bereich geben – das sind diese Fitnessgeräte, an denen man turnen kann. Als Untergrund kommt ein besonders rutschfester Fallschutz zum Einsatz, damit die Gelenke heil bleiben, selbst wenn der Muskelkater garantiert ist.
Ein bisschen Licht, bitte!
Die Straßenlaternen entlang des Weges bekommen ebenfalls ein Upgrade: dynamisches Licht, das sich anpasst – eine sichere Ausleuchtung, wenn man abends unterwegs ist. Ob mit dem Rad, dem Hund oder auf dem Heimweg vom Jugendzentrum.
Und wann geht’s los?
Die Grünschnittarbeiten gab es schon im Februar. Jetzt fehlt noch die Gleisverlegung – die läuft nicht über die Stadt, sondern über den Verein. Sobald das erledigt ist, kann die eigentliche Baumaßnahme starten. Ziel ist es, dass bis Ende 2027 alles fertig ist. Wenn alles glattläuft, könntet ihr also schon 2026 eure Abendrunden entlang eines völlig neuen Bolldammbachs drehen.
Bilder: Kortemeier Brokmann Landschaftsarchitekten
Von Jana Göb