Am Widukind-Gymnasium in Enger häufen sich seit rund anderthalb Wochen Fälle von massivem Vandalismus. Insgesamt neun Fensterscheiben wurden beschädigt, Steine flogen gegen Glasscheiben, anschließend wurden Böller in Klassenräume und Treppenhäuser geworfen.
„Glücklicherweise ist bisher nichts in Brand geraten“, berichtet Ute Schweppe vom Gebäudemanagement der Widukindstadt Enger. Doch von einem harmlosen Streich könne hier längst keine Rede mehr sein. Das bestätigt auch Jannik van Diesen, Hausmeister der Schule:
„Die Scheiben müssen ersetzt werden, das Treppenhaus war verraucht, es gibt Rußspuren – und letzte Woche hat ein Feuerwerkskörper sogar die Brandmeldeanlage der Dreifachsporthalle ausgelöst.“
Die Folge: ein kostspieliger Großeinsatz der Engeraner Feuerwehr.
Tatort: Neubau und Sporthallenbereich
Betroffen ist vor allem der Neubau im hinteren Bereich des Schulgeländes zur Brackfeldstraße hin. Neben Erdgeschossfenstern zerstörten Unbekannte auch große Scheiben der Physikräume im ersten Obergeschoss. Dafür mussten die Täter auf das Vordach der Sporthallen geklettert sein – ein Ort, den Jugendliche laut van Diesen zwar oft aufsuchen, aber bisher ohne ähnliche Schäden zu verursachen. Die großflächigen Physikraum-Scheiben (2,50 x 1,50 Meter) wurden vom Hausmeister provisorisch gesichert und müssen nun fachgerecht ersetzt werden.
Vorfälle schon am frühen Abend
Erstaunlich ist der Zeitpunkt der Zwischenfälle:
Die beschädigten Fenster wurden bereits während der täglichen Schließrunde entdeckt – die Taten fanden somit nicht spät in der Nacht, sondern im späten Nachmittag oder frühen Abend statt. Auch während des Eltern-Schüler-Sprechtags, also zu einer Zeit mit Publikumsverkehr, wurden Feuerwerkskörper auf den Innentreppen gezündet.
Stadt appelliert an die Nachbarschaft
Die Widukindstadt Enger setzt nun auf Hinweise aus der Bevölkerung.
„Wir möchten Anwohnerinnen und Anwohner sensibilisieren, sich zu melden, wenn ihnen etwas Ungewöhnliches auffällt – laute Geräusche, Gruppen auf dem Dach, verdächtiges Verhalten“, so Schweppe. Jede Beobachtung könne helfen, die Täter zu ermitteln.
