SPD Enger zieht Bilanz: Zwischen klarer Selbstkritik und Optimismus

Schauten auf ein spannendes Jahr zurück: Jens Oberhaus (von links), Jürgen Müller, Sarah Karczewski, Gudrun Aschoff, Jörg Pultermann, Reinhard Paul, Mehmet Özen, Christian Dahm und Thomas Meyer (Foto: SPD)

Zum Jahresende wurde es im Engeraner SPD-Ortsverein traditionell gemütlich – und gleichzeitig politisch ernst. Beim Jahresabschluss trafen sich Mitglieder, Wegbegleiter und Gäste, um in persönlicher Atmosphäre bei einem gemeinsamen Buffet auf das politische Jahr zurückzublicken und den Blick auf die kommenden Herausforderungen zu richten.

„Das Ergebnis ist nicht schönzureden“ – klare Worte der Vorsitzenden

Gleich zu Beginn setzte die Vorsitzende Sarah Karczewski einen deutlichen Ton. Das Ergebnis der SPD bei der letzten Kommunalwahl, so sagte sie offen, sei „nicht schönzureden“. In den kommenden Monaten wolle man sich intensiv und selbstkritisch mit den Ursachen auseinandersetzen.
„Wichtig ist, nicht einfach weiterzumachen wie bisher, sondern kritisch auf die vergangenen Jahre und Monate zu blicken“, betonte Karczewski – ein Satz, der im Raum spürbar hängen blieb.

Doch bei aller Nüchternheit rückte sie auch die Zukunft in den Fokus: Die kommenden Jahre würden politisch herausfordernd, nicht zuletzt wegen der angespannten Haushaltslage. Zudem stünden wichtige kommunale Entscheidungen an – allen voran die Frage, wie es mit der Grundschule Enger-Mitte weitergeht.

Politischer Besuch aus Düsseldorf

Ein besonderer Gast des Abends war der Landtagsabgeordnete Christian Dahm. In seinem Beitrag gab er einen Einblick in die Situation in Nordrhein-Westfalen und machte deutlich, dass die Landespolitik stärker auf die Kommunen achten müsse.
„Die Kommunen dürfen nicht im Regen stehen gelassen werden“, sagte Dahm – ein Statement, das im Saal auf breite Zustimmung traf. Die finanziellen Spielräume der Städte und Gemeinden waren eines der großen Themen des Abends.

Auch Jürgen Müller, ehemaliger Landrat des Kreises Herford, war anwesend. Er wurde für seine langjährige Arbeit für den Kreis und für sein Engagement als Landrat besonders gewürdigt.

Emotionaler Höhepunkt des Abends waren die Ehrungen langjähriger Mitglieder, die Christian Dahm, Thomas Meyer und Sarah Karczewski gemeinsam vornahmen. Insgesamt wurden beeindruckende 405 Mitgliedsjahre gewürdigt – ein starkes Zeichen für Zusammenhalt und politisches Engagement über Generationen hinweg.

Geehrt wurden in diesem Jahr Wasim Sediqi, Jens Oberhaus und Norbert Aschoff für jeweils zehn Jahre Mitgliedschaft, Christina Süper und Jörg Pultermann für ein Vierteljahrhundert Parteitreue sowie Mehmet Özen und Rolf Diedrichs, die bereits seit vier Jahrzehnten zur SPD gehören. Für fünfzig Jahre Engagement wurde Rolf Ebmeierausgezeichnet, Axel Jürgens blickt auf sechzig Jahre Mitgliedschaft zurück.

Besonders bewegend war die Ehrung von Reinhard Paul, der seit beeindruckenden 65 Jahren in der SPD aktiv ist und mit seinen Erzählungen einen lebendigen Blick in die politische Vergangenheit warf. Gekrönt wurde die Reihe der Auszeichnungen von Rudolf Stuckenholz, der sogar auf ganze 70 Jahre Mitgliedschaft zurückblicken kann – ein seltenes Jubiläum.