Start der Hochbauarbeiten markiert nächste wichtige Phase beim WGE-Anbau

Auf der Baustelle am Widukind-Gymnasium Enger ist seit dieser Woche wieder richtig Leben eingekehrt. Nach einer kurzen Ruhephase rollen nun täglich Lkw an, Kräne schwenken über das Gelände – und die ersten Wände stehen bereits. Die Firma Solid Modulbau aus Ahaus hat mit dem Aufstellen der vorgefertigten Bauteile begonnen und sorgt damit für sichtbar schnelle Fortschritte.
„Wenn alles glattläuft, können wir im Anderthalbwochen-Takt ein neues Geschoss errichten“, sagt Guido Strathmann, Leiter der Wirtschaftsbetriebe Enger. Möglich wird das durch die Modulbauweise: Fensteröffnungen, Türdurchgänge und Leitungsführungen sind in den Elementen bereits integriert. Auf der Baustelle müssen die massiven Module nur noch millimetergenau eingesetzt werden.
Mehr Platz für die Oberstufe
Auf drei Etagen entstehen insgesamt 1.024 Quadratmeter neuer Schulraum. Künftig soll dort die Oberstufe untergebracht werden – mit jeweils drei Lehrräumen und einem Freiarbeitsbereich pro Etage. Zusätzlich entsteht im Erdgeschoss ein Technikraum, im ersten Obergeschoss ein Sanitärbereich und im zweiten Obergeschoss barrierefreie Toiletten.
Der Ausbau ist dringend nötig: Durch die Rückkehr zu G9 wächst die Schülerschaft ab 2026 um einen ganzen Jahrgang. „Wir müssen auf diesen Bedarf reagieren – und tun das mit einer nachhaltigen und schnellen Lösung“, so Strathmann.
Investition in die Zukunft
Die Widukindstadt Enger investiert rund sechs Millionen Euro in den Anbau. Knapp eine Million Euro davon kommt aus dem Belastungsausgleichsgesetz G9 des Landes Nordrhein-Westfalen – Fördermittel, die speziell für zusätzlichen Schulraum in den Jahren 2022 bis 2026 bereitgestellt werden.
Bürgermeister Stefan Böske betont die Bedeutung eines modernen, zukunftsfähigen Schulgebäudes: „Wir bauen hier für kommende Generationen. Da gehört Nachhaltigkeit fest dazu.“

(Foto: Stadt Enger)
Hybridbauweise für mehr Nachhaltigkeit
Das Gebäude entsteht in einer kombinierten Holz- und Betonbauweise. Treppenhaus, Fahrstuhlschacht und tragende Elemente bestehen aus Beton, während die Außenwände im Erdgeschoss aus 15 Zentimeter starken Holzmodulen gefertigt sind. Die oberen Etagen entstehen als Holzrahmenkonstruktion.
„Wo es möglich ist, setzen wir bewusst auf Holz“, erklärt Strathmann. Doch nicht überall kann auf Beton verzichtet werden – besonders beim Schallschutz. „Die Zwischendecken müssen aus Beton sein, sonst erreichen wir die erforderlichen Werte nicht“, ergänzt Dieter Günter-Willmann vom technischen Gebäudemanagement.
Moderne Heiz- und Klimatechnik auf dem Dach
Auch energetisch setzt der Neubau auf Zukunftstechnik. Der Anbau wird nicht an die bestehende Gasheizung angeschlossen. Stattdessen kommt eine Dach-Wärmepumpe zum Einsatz. Mithilfe von Splitgeräten werden die Räume im Winter beheizt und im Sommer gekühlt. Das System reagiert deutlich schneller als klassische Heizlösungen und sorgt dank automatischer Steuerung für ein effizientes Raumklima.
Bis Weihnachten soll der Rohbau stehen
Wenn alles nach Plan läuft, wird der Rohbau noch vor Jahresende fertig und geschlossen sein. „Dann können wir witterungsunabhängig mit dem Innenausbau starten“, so Strathmann.
