
Kommunalwahl 2025: Enger wählt neu – CDU triumphiert bei Bürgermeister- und Ratswahl
Ein politischer Paukenschlag in Enger: Zum ersten Mal seit mehr als 50 Jahren übernimmt die CDU das Bürgermeisteramt in der Widukindstadt. Am Wahlsonntag, 14. September 2025, setzte sich Stefan Böske (CDU) mit 52,91 Prozent der Stimmen klar gegen Sven Schloemann (SPD, 34,91 %) und Christina Meyer (Die PARTEI, 12,18 %) durch. Damit endet die Ära der SPD-Bürgermeister in Enger – Böske tritt am 3. November die Nachfolge von Thomas Meyer (SPD) an.
Ein klares Ergebnis – kein Zittern bis zur Stichwahl
Um 21:47 Uhr stand das Ergebnis fest: Stefan Böske, bisher Beigeordneter der Stadt Enger, wird neuer Bürgermeister. Für ihn ein Moment der Erleichterung – Böske selbst sprach davon, dass ihm „viel Last von den Schultern“ falle: „Ich habe immer gehofft, nicht in die Stichwahl zu müssen. Dass es so klar wird, damit habe ich nicht gerechnet.“
Der CDU-Mann gewann in allen 15 Wahlkreisen. Bemerkenswert war das Abschneiden von Christina Meyer (Die PARTEI): Mit über zwölf Prozent sorgte sie für überraschend viele Stimmen. Böske: „Dass die dritte Kraft so stark ist, damit haben wir alle nicht gerechnet.“
Nach einem intensiven Wahlkampf gönnt sich der frisch gewählte Bürgermeister jedoch keine Verschnaufpause: „Allen Urlaub habe ich für den Wahlkampf verballert.“
Christina Meyer (die PARTEI) freute sie über ihr Ergebnis in Enger und sagte, sie sei „rundum zufrieden“ mit der Wahl: „Ich habe so optimistisch mit 10 Prozent gerechnet, aber 12 Prozent – das ist einfach herzerwärmend. Das ist schon ein riesiger Vertrauensbeweis von den WählerInnen. Als Außenseiterin von so vielen Menschen gewählt zu werden, hat mich echt tief berührt.“ Auch einen Sitz im Rat ist ihr sicher – so zieht Die PARTEI erstmals in Enger in den Rat ein.

Wahlbeteiligung höher als erwartet
Die Wahlbeteiligung lag bei 60,11 Prozent (das sind 9.808 WählerInnen) – ein Wert, der deutlich zeigt, dass viele EngeranerInnen Lust auf Mitbestimmung hatten.
Für SPD-Kandidat Sven Schloemann war der Abend trotz Niederlage kein bitterer: Er erklärte, er freue sich jetzt auf mehr gemeinsame Zeit mit seiner Familie.
Ratswahl: CDU stärkste Kraft, Grüne und FDP legen zu
Nicht nur beim Bürgermeisteramt, auch im Rat konnte die CDU kräftig punkten. Mit 44,51 Prozent holten die Christdemokraten die meisten Stimmen – und stellen künftig 15 der 34 Sitze.
Die Ergebnisse im Überblick:
- CDU: 44,51 % → 15 Sitze
- SPD: 28,60 % → 10 Sitze
- Grüne: 13,98 % → 5 Sitze
- FDP: 9,98 % → 3 Sitze
- Die PARTEI: 2,93 % → 1 Sitz
Besonders ins Auge fällt: Die Sitzanzahl wurde von 30 auf 34 erweitert, wodurch das Kräfteverhältnis im Rat noch klarer sichtbar wird. Normalerweise besteht der Rat der Stadt Enger aus 30 Sitzen. In diesem Jahr wurde die Zahl jedoch auf 34 Sitze erhöht. Grund dafür sind sogenannte Überhang- und Ausgleichsmandate: Die CDU gewann mehr Direktmandate, als ihr nach dem reinen Stimmenanteil zugestanden hätten. Diese zusätzlichen Sitze darf sie behalten – damit aber das Verhältnis der Stimmen insgesamt gewahrt bleibt, erhalten auch die anderen Parteien entsprechend Ausgleichsmandate. Auf diese Weise wächst der Rat über seine ursprüngliche Größe hinaus. Die CDU geht gestärkt in die neue Amtsperiode, während die SPD nach Jahrzehnten der Dominanz auf Platz zwei zurückfällt.
Ein historischer Abend für Enger
Mit dem klaren CDU-Sieg endet eine Ära in Enger. Zum ersten Mal seit mehr als 50 Jahren wird die Stadt nicht mehr von einem SPD-Bürgermeister geführt. Und: Stefan Böske ist der erste hauptamtliche CDU-Bürgermeister in der Geschichte der Widukindstadt.
Während sich die politische Landschaft jetzt im Rat mit einem Sitz der Partei bunter zeigt, ist die Richtung an der Verwaltungsspitze eindeutig: Die CDU übernimmt – und Stefan Böske wird künftig die Geschicke Engers leiten.